Kategorie: Polybat

Polybat mit „Joystick“

Der Griff auf unserem Polybat-Schläger „Ultralight“ ist nicht ideal, manche Kinder haben auch Mühe ihn gut zu fassen zu kriegen.
Hier eine Schlägervariante, in der der klassische Griff durch einen Mini-Joystick ersetzt wurde. Ausprobieren!

 

 

 

Hier das Druckfile, unter GPLv3 Lizenz
polybat_joystick

Tischtennis-Tisch für die Sonnenallee

Erst im September 2021 wurde der Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt eröffnet. Ein Jahr später wurde noch dieser noch um den  Bereich Sonderpädagogik erweitert. Um die hervorragende Arbeit hier mit einem inklusiven Sportangebot zu unterstützen, hat die Selbermacher:in ein Polybat-Set zur Verfügung gestellt. Doch worauf spielen, wenn keine Tischtennis-Platte zur Verfügung steht und das Budget bereits verplant ist? Ratz-fatz konnten wir einen  TT-Tisch gebraucht anschaffen und direkt an die Schule liefern. Alt, rostig und ein Challange für Selbermacher:innen…

Zuerst wurde – gemeinsam mit den Schüler:innen – der Rost weggeschliffen, um den Gestellrahmen neu zu lackieren.
Dabei stellte sich heraus, dass der Rost weit schlimmer die Konstrukion angegriffen hatte, als vorab gedacht. Dort wo die neuen Räder hinkommen sollten, waren nur noch rostige Späne über. So wurde mittels 3D-Druck eine Stützkonstruktion hergestellt, um einen komplett neuen Unterbau montieren zu können.

Zwei Holzbalken wurden an der Tischkreissäge so zurechtgeschnitten, dass die neuen (kleineren) Räder in der Höhe exakt mit den Seitenstützen der Tischtennisplatte übereinstimmen. Nachdem Lackieren wurden die Räder angebracht und das Gestell lackiert. Nun rollte das ganze Dinge leicht wie eine Feder und kann mühelos her- und weggeräumt werden.

Auch der Öffnungs- bzw. Sicherungsmechanismus machte uns zuerst einen Strich durch die Rechnung. Der Zahn der Zeit hatte dem Federmechanismus so zugesetzt, dass er nur mit Gewalt zu öffnen war. Nach kompletter Demontage und rauchenden Köpfen konnten wir einen einfachen und leichtgängigen Weg finden, die Platten aufzuklappen.

Da steckt Herzblut drinnen, denn dafür wollen wir stehen:  Selbst Initiative ergreifen, Hand anlegen, miteinander gestalten!
Und ganz nebenbei: Einem Polybat-Duell steht ab jetzt nichts mehr im Wege! Interesse?

 

Polybat – Episode 1

POLYBAT? Klingt wir ein neuartiger Kunststoff, ist aber ein Spiel, das an Tischtennis angelehnt ist. Es ist besonders geeignet für Menschen, die körperlich nicht in der Lage sind, Tischtennis zu spielen.
Entwickelt vom „Nottingham Institute of Educatuion“ hält diese Sportart nun in Wien Einzug.

Ein genaues Reglement findet du hier
Warum interessiert das die Selbermacher*in? Erstens finden wir dieses Spiel großartig: Es ist schnell, spannend und ohne großen Aufwand spielbar. Darüber hinaus kann das Spielniveau auf vielfältige Weise angepasst werden. Ein Spiel für Jede und Jeden. Zweitens gibt es die Schläger und Banden in Österreich nicht zu kaufen.
Hier ist die Initiative der Selbermacher*in gefragt!

Prototyping – erste Modelle

Zu aller erst wurde ein Modell auf Holz gebaut. Ein Standard-Schläger – analog zum Tischtennisschläger und eine Schiebe-Schläger für Menschen mit eingeschränkter Handmotorik wurden aus Sperrholz gefertigt.

Erste Modelle: Standardschläger

Zu den Modellen aus Sperrholz (Pappel) und Fichte fanden sich zuerste keine Griffschalen. Diese sind unseres Wissens nach nicht käuflich zu erwerben und fallen auch im Tischtennissport nicht als Abfall an. Also entschlossen wir uns für eine 3D-gedruckte Version auf Basis der Vorlage von 3D-mon bzw. kdpainter. Diese sind unter CC-Lizenz zu finden.
Das Gewicht des Schiebeschlägers stellte sich als praktisches Hindernis heraus. Spieler*innen mit geringer Armkraft ermüden rasch. Das bedeutet: Zurück an den Schreibtisch…

Polybat – Episode 2

Gesucht wurde ein Schiebeschläger, der so leicht wie möglich ist.
Die Konstruktion der Selbermacher*in wiegt kaum mehr als 100g und wurde mittels 3D-Druck (bei 20% infill – also quasi hohl, mit einem Wabenmuster innen) hergestellt. Nach einigem Getüftel sind wir mit dem Ergebnis zufrieden: Wenn das Augenmerk auf Gewicht liegt, ist unser Schläger nicht zu toppen!

Schiebeschläger, 3D-gedruckt, PLA 20% infill

Nachtrag…

Nach ersten Tests im Nahkampf des Schulbetriebes stellte sich heraus, dass der Ultra-Leicht-Schläger nicht für „Grobmotoriker*innen“ und Zornpinkel geeignet ist. Das war zwar gar nicht die Zielgruppe, aber trotzdem scheint eine Alternative sinnvoll. Wenn das Gewicht nicht der entscheidene Faktor ist, lässt sich das Ganze auch in einer Heavy-Duty Variante herstellen.
Zum Einen kann man die Füllung beim 3D-Druck erhöhen, zum anderen versuchten wir uns einem Modell aus Hartholz. So hat jeder was…

Polybat – erobert Wien…

…zumindest einige Schulen in unserer schönen Stadt.

Es ist nicht besonders spannend, gegen sich selbst zu spielen. Nach der ersten Euphorie war rasch klar: Gegner*innen müssen her!
Gesagt getan: Nach und nach konnte die Selbermacher*in alle vier Schulen für Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderung ausstatten:
Schläger, Banden – alles in Handarbeit und zum Selbstkostenpreis.

Hans Radl Schule

Campus Seestadt

Der nagleneue Bildungscampus war die nächste Schule, die wir für Polybat begeistern (und ausrüsten) konnten. Hier findest du einen Artikel dazu…

Dr. Adolf Lorenz Schule

Ein Weilchen später war die Dr. Adolf Lorenz Schule dran….

Integrative Schule Hernals

Zu guter letzt fand ein selbstgemachtes Set seinen Weg in die Integregrative Schule Hernals…

Nun sind alle Körperbehindertenschulen ausgestattet und bereit für nächste Schritte…

Wien grüßt Linz/St. Isidor!

Im Zuge des Hochschullehrgangs „Körperbehindertenpädagogik“ an der PH Innsbruck fanden einige Module im LSZ für Motorik und Sprache in Linz/St. Isidor statt. Sofort wurden Kontakte geknüpft und der Polybat-Virus sprang über. Schon bald wurde der Wunsch nach einem eigenen Polybat-Set geäußert.

Hier konnte die Selbermacher*in einspringen. Mit Freude konnten wir das handgefertigte Set mit Banden, Schlägern und Bällen der Schulleitung übergeben. Mittlerweile tobt auch in Linz der Poly-Battle! Go for it, Isidor!